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Anabolika: Die Schattenseite des Kraftsports

 

 

Wir werden uns hüten, die Namen von Athleten zu nennen, die wahrscheinlich mit Anabolika „nachhelfen“. Aber eines ist sicher: Überall wo viel Geld mit dem Sport verdient wird, sind auch leistungssteigernde Substanzen im Spiel. Das gilt sowohl für Bodybuilding, als auch für Kraftsport wie Powerlifting oder Strongman. Leider sind mittlerweile auch im Amateur- und Hobby-Bereich nicht selten leistungssteigernde Mittel anzutreffen.

Im heutigen Beitrag möchten wir die Schattenseite des Kraftsports aufzeigen und dir erklären, warum wir von der Einnahme von Anabolika grundsätzlich nicht viel halten – zumindest für Sportler.

Außerdem beantworten wir die Frage, ob Anabolika denn wirklich grundsätzlich böse sind, wo sie herkommen und wofür sie ursprünglich eingesetzt werden sollten. Viel Spaß, lieber Sportsfreund!

 

Anabolika als biologische Kriegswaffe

 

 

Wusstest Du, dass die ersten Steroide im zweiten Weltkrieg entwickelt wurden, um geschwächte Soldaten für das Gefecht zu stärken? Klinkt makaber, ist aber so passiert. Schnell wurde aber auch der medizinische Nutzen erkennt.

Heutzutage werden Anabolika Medikamente für HIV-Patienten oder Menschen mit degenerativen Muskelerkrankungen hergestellt. Sie helfen also vielen Menschen und sind keineswegs grundsätzlich schlecht. Sie werden nur oft missbraucht, womit wir auch zu der Frage kommen, woher die Konsumenten ihre „Schwarzmarkt-Medizin“ überhaupt bekommen.

Tatsächlich handelt es sich nur selten um Dopingmittel, die in zwielichtigen Untergrundlaboren hergestellt wurden. Die meisten auf dem Schwarzmarkt erhältlichen Anabolika wurden ursprünglich für den medizinischen Gebrauch produziert und anschließend einfach veruntreut.

Das größte Problem ist, dass viele Konsumenten keine Ahnung von der richtigen Einnahme haben. Häufig werden viel zu hohe Dosierungen angesetzt oder Medikamente kombiniert, nicht man lieber nicht kombinieren sollte.

In diesem Beitrag werden wir nicht erklären, worauf bei der Einnahme von Anabolika zu achten ist. Jeder ist für seine eigenen Entscheidungen selbst verantwortlich und wir möchten niemanden zu etwas animieren, was er später vielleicht bereuen könnte. Wir verurteilen aber auch niemanden, der unterstützende Medikamente für seine sportliche Laufbahn in Erwägung zieht.

 

 

„Wenn ich jetz' nachhelfe, dann wachsen meine Muskeln doch von alleine, oder?“

 

Was die meisten verwechseln ist, dass Anabolika alleine noch lange keine Muskelberge produzieren. Testosteron – das am häufigsten verwendete Steroid – und alle seine Abkömmlinge führen lediglich zu einer gesteigerten Proteinbiosynthese.

Der Körper kann Proteine also schneller einlagern. Außerdem kommt es durch Steroide zu einer verkürzten Regenerationszeit, weshalb unterstütze Athleten auch deutlich öfter trainieren können.

Das Training ist jedoch auch mit leistungssteigernden Substanzen noch genauso anstrengend. Die Ernährung wird sogar noch wichtiger. Denn unterstützte Athleten haben einen dramatisch erhöhten Nährstoffbedarf. Wenn der nicht gedeckt wird, werden auch keine Muskeln wachsen.

Wer Anabolika konsumiert, muss also immer noch Zeit und Energie investieren, um Erfolge zu erzielen. Die Medikamente machen den Prozess nur deutlich schneller und ermöglichen ein Muskelwachstum über die natürlichen Grenzen hinaus.

 

Anabolika gibt es wie Sand am Meer

Die Pharmaindustrie setzt jedes Jahr Milliarden um. Das größte Stück vom Kuchen ist zwar einigen „Riesen-Konzernen“ vorbehalten, aber hier wollen natürlich viele mitverdienen. Dementsprechend gibt es mittlerweile auch unzählige verschiedene Steroide.

Grundsätzlich unterscheiden wir dabei zwischen oralen und injizierbaren Steroiden. Damit Du mal ein paar Bezeichnungen gehört hast, hier die am häufigsten verwendeten:

 

Orale Steroide:

  • Anadrol Oxymetholon
  • Anavar Oxandrolone
  • Dianabol Methandrostenolone
  • Winstrol
  • Proviron
  • Turinabol
  • Halotestin

Injizierbare Steroide:

  • Insulin
  • Equipoise
  • Masteron
  • Primobolan
  • Deca Durabolin (Nandrolon Decanoate)
  • Trenbolon Acetat
  • Testosteron
  • Winstrol Depot


Es ist in erster Linie dem gewaltigen Überangebot an unterschiedlichsten Substanzen zuzuschreiben, dass viele Konsumenten ihre Präparate falsch dosieren und mit vielen Nebenwirkungen zu kämpfen haben.

Darum sind Anabolika so gefährlich

 

Du solltest dir bewusst machen, dass Anabolika Hormone oder zumindest hormonähnliche Substanzen sind. Hormone übernehmen in Deinem Körper wiederum viele wichtige Steuerungsmechanismen. Ein Eingriff in dieses empfindliche System kann schwerwiegende Folgen haben.

Wie Du bestimmt weißt, ist Testosteron das männliche Geschlechtshormon und verantwortlich für das Muskelwachstum, den Bartwuchs und die tiefe, männliche Stimme. Östrogen ist als weibliches Geschlechtshormon der Gegenspieler des Testosteron und führt beispielsweise zum Brustwachstum oder dem breiteren Becken der Frau. In einem gesunden Körper stehen beide immer in einem gesunden Gleichgewicht zueinander – Männer haben mehr Testosteron und Frauen mehr Östrogen.

Wenn Du jetzt aber Testosteron von außen zuführst, merkt dein Körper das und drosselt seine eigene Produktion. Zeitgleich fährt er aber auch die Produktion von Östrogen nach oben, um beide Hormone wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Hier beginnt das Problem. Denn wenn Hormone von außen zugeführt werden, besteht immer die Gefahr, dass der Körper die eigene Produktion für immer einstellt. In diesem Fall wärst Du für den Rest Deines Lebens auf Medikamente angewiesen.

Zu einem weiteren Problem kann es kommen, sobald die Anabolika wieder abgesetzt werden. Denn in diesem Moment sinkt der Testosteronspiegel schlagartig in den Keller, während die körpereigene Östrogenproduktion immer noch auf Hochtouren läuft. Dadurch kann es zur sogenannten Gynäkomastie kommen. Hierbei bildet sich Drüsengewebe und es kommt zur Entstehung einer weiblichen Brust beim Mann. Hier helfen keine Diäten mehr. Das Drüsengewebe wirst Du nur über eine Operation wieder los.

Nicht zu vernachlässigen ist auch, welche Belastung die vielen Medikamente für Deinen Organismus darstellen. Besonders Magen, Leber und Nieren werden oft stark in Mitleidenschaft gezogen. Außerdem steht der Anabolika-Konsum auch im Verdacht, Krebs und andere chronische Erkrankungen hervorzurufen.

Folgend haben wir absteigend von der Harmlosesten bis zur Gefährlichsten alle zu erwartenden Nebenwirkungen des Anabolika-Konsums aufgelistet:

  • Fettiges Haar
  • Akne
  • Reizbarkeit
  • Aggressivität
  • Manie/ Angst
  • Vermännlichung bei Frauen (tiefe Stimme, Bartwuchs)
  • Wassereinlagerungen
  • Störungen der Libido
  • Depressionen
  • Verschlechterung des Lipidprofils (HDL sinkt, LDL steigt)
  • Zeugungsfähigkeit
  • Bleibende Funktionseinschränkungen von Leber und Nieren
  • Schmerzhafte Vergrößerung der Brustdrüse beim Mann (Gynäkomastie)
  • Prostatavergrößerung, Vermännlichung bei Frauen, tiefe Stimme
  • Bluthochdruck
  • Kardiovaskuläre Komplikationen wie ein Herzinfarkt oder Schlaganfall
  • Hypertrophie der Herzmuskulatur
  • Krebs


Eine ganze Menge, oder? Im folgenden Abschnitt verraten wir Dir, warum der die Einnahme von leistungssteigernden Mitteln für uns keine Option ist.

 

Was Du ohne Anabolika erreichen kannst

 

Eigentlich sind die ganzen Nebenwirkungen schon Grund genug, gar nicht erst über Anabolika nachzudenken. Es sind vor allem die zu erwartende Anerkennung, der Ruhm und vielleicht auch das Geld, was die Menschen dazu treibt, doch zur Spritze, zu Tabletten oder zu was auch immer zu greifen.

Falls Du die Einnahme von Steroiden in Betracht ziehst, solltest Du unbedingt Kosten und Nutzen abwägen. Neben einem kleinen Vermögen können Dich die Medikamente nämlich auch Dein Leben kosten. Falls nicht, sind bleibende Schäden zumindest sehr wahrscheinlich.

Und wofür? Dafür, dass die Erfolge der letzten zehn Jahre futsch sind, wenn Du mal ein halbes Jahr nicht trainieren kannst? Denn so ist es nämlich. Außerdem haben gesunde Menschen schon von Geburt an ausreichend Muskelmasse, um den Alltag problemlos bewältigen zu können.

Es ist also vor allem der ästhetische und der sprtliche Aspket, der Dich immer wieder zum Sport gehen lässt. Nun stell Dir die Frage, ob Dir sportliche Leistungen oder gutes Aussehen wichtiger sind, als Deine Gesundheit.

Du willst aber unbedingt Muskeln aufbauen? Dann schau doch mal, was auf natürlichem Weg alles möglich ist. Behrend Breitenstein in seiner besten Zeit ist auf jeden Fall ein gutes Beispiel dafür, wo die naturalen Grenzen ungefähr liegen.

Nun gibt es auch riesige Athleten, wie zum Beispiel unseren Markus Rühl, bei denen man vermuten könnte, dass hier leistungssteigernde Mittel im Spiel sind. Wie gesagt, keine Unterstellungen, aber 140 Kilo bei einem Körperfettanteil von weniger als 10% sind ohne Anabolika kaum möglich.

 

Vielen Dank für's Lesen!

 

Vielen Dank lieber Sportsfreund, dass Du unseren Beitrag bis zum Ende gelesen hast. Auf unserem Blog warten noch viele weitere hilfreiche Infos auf Dich. Schau doch einfach mal rein! ;)

 

 


 

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Kommentare: 1
  • #1

    ymca (Samstag, 15 August 2020 14:50)

    Kleiner Hinweis: Insulin ist kein Steroid
    Sonst schöner Beitrag