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Muskelfaserverteilung – zum Sprinter oder Marathonläufer geboren?

Hast Du Dich schon mal gefragt, warum einige Sportsfreunde sehr schnell Muskeln aufbauen, während Andere nur langsam Fortschritte machen? Nun ja. Man könnte sagen, es gibt geborene Marathonläufer und es gibt geborene Sprinter. Wie das gemeint ist, erfährst Du im folgenden Beitrag.

Welche Muskelfaser-Typen gibt es?

 

Die Ursache liegt in den Genen – genauer gesagt in der Verteilung der Muskelfasern. Um das zu verstehen, musst Du zuerst zwischen den einzelnen Muskelfasertypen unterscheiden können. Es gibt drei Arten von Muskelfasern:

  • Schnell kontrahierende Muskelfasern (weiß)

  • Langsam kontrahierende Muskelfasern (rot)

  • Intermediäre Muskelfasern

Die einzelnen Muskelfasern unterscheiden sich nicht nur anhand ihrer Funktionen, sondern auch in ihrer Farbe. Die schnell kontrahierenden Fasern werden auch als weiße Muskelfasern bezeichnet. Sie können – wie es der Name schon sagt – schnell kontrahieren und kurzfristig eine hohe Kraft aufbringen. Weiße Muskelfasern haben ein höheres Volumen und neigen eher zur Verdickung. Dafür ermüden sie schneller.

 

Die langsam kontrahierenden Muskelfasern sind Rot und zeichnen sich genau durch die gegenteiligen Eigenschaften auf. Sie kontrahieren langsam und können keine hohe Kraft aufbringen, arbeiten dafür aber sehr ausdauernd. Rote Muskelfasern haben ein geringeres Volumen und neigen weniger zur Verdickung – was keineswegs bedeutet, dass sie nicht wachsen können.

 

Dann gibt es noch die Muskelfasern des intermediären Typs. Deren Eigenschaften sind zwischen den weißen und roten Muskelfasern angesiedelt. Vermutungen zufolge kann dieser Fasertyp die Eigenschaften der roten oder weißen Muskelfasern annehmen – je nachdem, was eher gefordert ist. Wissenschaftlich erwiesen ist das allerdings nicht.

 

Warum gibt es geborene Marathonläufer und geborene Sprinter?


Ganz einfach: Weil die Muskelfasern bei jedem Menschen anders verteilt sind. Es gibt Muskeln, die bei allen Menschen überwiegend aus einem Fasertyp bestehen. So zeichnet sich die Haltemuskulatur – also die Muskeln, die Deinen Rumpf stabilisieren – durch einen überwiegenden Anteil an roten Muskelfasern aus. Das ergibt Sinn, oder? Schließlich muss die Haltemuskulatur ausdauernd arbeiten aber keine hohe Kraft abrufen. Andere Muskeln, wie zum Beispiel der Bizeps, bestehen bei den meisten Menschen eher aus schnell kontrahierenden Muskelfasern.

 

Immerhin ist der Bizeps die meiste Zeit des Tages untätig, muss aber – zum Beispiel beim Hochheben von schweren Gegenständen – viel Kraft abrufen können. Die Muskelfaserverteilung Deines Körpers entscheidet darüber, für welche Sportarten Du „besser geeignet“ bist. Der geborene Marathonläufer hat überwiegend rote Muskelfasern. Damit hat er zwar nicht das Potenzial, besonders stark zu werden, kann aber hohe Ausdauerleistung erbringen. Der geborene Sprinter hat einen Muskelapparat, der zum Großteil aus weißen Muskelfasern besteht. Er kann kurzzeitig enorme Kräfte abrufen.

Was bedeutet das in der Praxis?

Wie sich die Muskelfasern in Deinem Körper verteilen, kann Dir niemand genau sagen. Es gibt zwar Muskelfaser-Tests, aber diese halten wir für wenig aussagekräftig. Schlussendlich wirst Du es im Laufe Deiner Trainingskarriere herausfinden. Wenn Du einige Monate oder gar Jahre in einem Wiederholungsbereich von 8 bis 12 Wiederholungen trainierst und nur wenig Muskulatur aufgebaut hast, setzen sich Deine Muskeln eventuell zum Großteil aus weißen Fasern zusammen. Diese sprechen eher auf Schnellkraft-Belastungen an – also einen Wiederholungsbereich zwischen 1 und 6 Wiederholungen.

 

Umgekehrt gilt das auch für die roten Muskelfasern. Diese wachsen gut durch Kraft-Ausdauer-Belastungen – also den üblichen Bereich zwischen 8 bis 12 Wiederholungen. Auch 15 oder 20 Wiederholungen können einen Muskel, der überwiegend aus roten Muskelfasern besten, zum Wachsen anregen. Wer um diesen Umstand weiß, kann seinen Trainingsplan leicht dahingehend anpassen. Nachteilig ist nur, dass Du es über einen längeren Zeitraum selbst herausfinden musst. Am Anfang kannst Du diesen Faktor nicht in Deine Trainingsplanung einbeziehen.

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